Terrassenüberdachung Brandschutzwand – Relevanz und Moglichkeiten

Eine Terrassenüberdachung stellt einen enormen Zugewinn an Komfort dar, wenn Sie die Terrasse länger und auch bei unvorteilhaftem Wetter nutzen möchten. Bei der Konstruktion und dem Zubehör gilt es, auch baurechtlich, einige Dinge zu beachten. Liegt die Überdachung beispielsweise nahe an der Grundstücksgrenze, können Maßnahmen zum Brandschutz erforderlich werden. Dies wirft die Frage auf, unter welchen Voraussetzungen Brandschutz notwendig und sinnvoll ist und worauf bei der Konstruktion zu achten ist. Definition, Art und Beschaffenheit von Brandschutzwänden.

Grundsätzlich handelt es sich bei Brandschutzwänden um raumabschließende Bauteile. Sie gehören zu Gebäuden oder Gebäudeteilen wie etwa dem Terrassendach. Ihre Aufgabe beziehungsweise Herausforderung besteht darin, die Ausbreitung von Feuer auf andere Gebäude oder angrenzende Grundstücke ausreichend lange zu verhindern. Die Definition eines ausreichend langen Widerstandes gegen den Brand umfasst zum einen Beständigkeit gegen Feuer (fb), auch unter zusätzlicher mechanischer Belastung. Zum anderen gehört eine Konstruktion aus nicht brennbaren Baustoffen zu den Anforderungen (wmB: Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischer Beanspruchung).

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Baurechtlicher Hintergrund für Brandschutzwände

Es existiert eine Generalklausel bezüglich des Brandschutzes. Sie ist in ähnlichen Fassungen Gegenstand sämtlicher Landesbauordnungen. Gemäß §14 MBO 11/2002 sind bauliche Anlagen grundsätzlich so zu handhaben, dass einem Brand sowie der Ausbreitung von Rauch oder Feuer vorgebeugt wird. Im Falle eines Brandes müssen erforderliche Löscharbeiten sowie die Rettung von Mensch und Tier problemlos und ohne Hindernis möglich sein.

Weiterhin existieren öffentlich-rechtliche Vorschriften, die der jeweils zuständigen Gemeinde obliegen. Diese gelten auch für genehmigungsfreie Bauten und beziehen sich auf so verschiedene Bereiche wie Bebauungspläne, Schneelastgrenzen, Denkmalschutz oder eben Brandschutz. Zudem ist stets ein gewisser Mindestabstand des Gebäudes oder Gebäudeteils zum benachbarten Grundstück einzuhalten. Ausreichende Belüftung sowie Belichtung der Gebäude oder Gebäudeteile hinter der Überdachung sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Notwendigkeit der Brandschutzwand bei einem Terrassendach

Sobald eine bestimmte Größe (Höhe sowie Grundfläche) überschritten wird, ist grundsätzlich ein baurechtlicher Antrag für das Terrassendach erforderlich. Maßnahmen zum Brandschutz werden insbesondere dann fällig, wenn eine Terrassenüberdachung der Grenze des Grundstücks zu nahe kommt. Neben der reinen baurechtlichen Erlaubnis beim Errichten der Terrassenüberdachung werden bei der Umsetzung mehrere praktische Faktoren relevant.

Der Planungsgedanke eines bestimmten Abstandes zu den Grundstücksgrenzen soll verhindern, dass es im Falle von Feuer zu einem Brandüberschlag auf angrenzende Grundstücke oder Bauwerke kommt. Der Schaden an der Terrasse und der Umgebung soll keine vermeidbaren Ausmaße annehmen. Sobald ein Bauwerk, beispielsweise eine Terrassenüberdachung diesen Mindestabstand unterschreitet, ist für ein technisches Hindernis bei der Ausbreitung des Feuers zu sorgen. Typischerweise ist ein Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern vorgesehen.

Gängige Methode einer Brandausbreitung entgegenzuwirken, ist die Brandschutzwand, mit der ein Bauwerk in die betreffende Richtung abgeschirmt wird. Einerseits hat eine solche Schutzwand dem Brand einer gewissen Zeitdauer lang Widerstand zu leisten. Weiterhin hat sie die Anforderung, selbstständig stehenbleiben zu können, auch wenn das betreffende dahinter liegende Gebäude dem Brand bereits zum Opfer gefallen ist. Nur unter diesen Voraussetzungen ist gewährleistet, dass die Schutzwand ihre Funktion auf der Terrasse vollumfänglich erfüllen kann.

Bauweise und Terrassenüberdachung Brandschutzwände

Beim Terrassendach leitet sich die Notwendigkeit einer Brandschutzwand im konkreten Fall aus den üblichen Bauweisen sowie den dabei verwendeten Materialien ab. Beim Tragwerk beziehungsweise den Stützen kommen manchmal Metalle, insbesondere Aluminium oder Stahl, jedoch auch verschiedene Holzbaustoffe zum Einsatz. Die Dacheindeckungen bestehen entweder aus Glas, Kunststoff oder massiveren Materialien wie Holz oder Betonverbundstoff. Konstruktionsbedingt bedürfen daher auch kleinere Bauwerke wie die Dächer über der Terrasse einem wirkungsvollen Brandschutz. Kunststoffe und Holz stellen brennbare Materialien dar und sind daher kritisch zu betrachtende Baustoffe. Zwar kommt es unter Terrassendächern selbst selten zu Bränden. Doch kann ein solches Dach je nach Bauweise als eine Art Zündschnur für bereits bestehende Brände werden und diese weiterleiten. Daher kann selbst ein Terrassendach eine Brandschutzwand nicht nur baurechtlich erforderlich sondern auch sicherheitsrelevant werden lassen.

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